Drei Jahre nach der großen Retrospektive des Werkes von Hans Purrmann im Kunstforum der Berliner Volksbank wurde seiner Frau und Künstlerkollegin eine große Ausstellung gewidmet. Die umfassende Präsentation der Werke von Mathilde Vollmoeller-Purrmann entstand in Zusammenarbeit mit dem Purrmann-Haus Speyer.
Mathilde Vollmoeller-Purrmanns Leben und Werk sind exemplarisch für eine ganze Generation von Künstlerinnen um 1900. Wie für viele ihrer Zeitgenossinnen sind die Metropolen Berlin und Paris die prägenden Stationen ihres künstlerischen Schaffens. In Berlin war Mathilde Vollmoeller eine Schülerin von Leo von König und Sabine Lepsius. In Paris stellt sie erfolgreich auf dem “Salon d’Automne” und den “Indépendants” aus und ist Mitglied der “Académie Matisse”. Lange Zeit wurde angenommen, dass sie nach ihrer Heirat mit dem Künstlerkollegen Hans Purrmann die Malerei aufgegeben hatte. Erst nach der Wiederentdeckung eines großen Teils ihres Oeuvres konnte nachgewiesen werden, dass Mathilde Vollmoeller-Purrmann ihr künstlerisches Schaffen zeitlebens fortsetzte.
Im Mittelpunkt der Ausstellung standen die Gemälde und Aquarelle von Mathilde Vollmoeller-Purrmann. Darüber hinaus wurde die Rolle der Künstlerinnen um 1900 beleuchtet. In diesem Zusammenhang wurden die mit Mathilde Vollmoeller befreundeten Künstlerinnen Sabine Lepsius (1864 – 1942), Marg Moll (1884 – 1977) und Maria Slavona (1865 – 1931) vorgestellt. Eine Gegenüberstellung von Werken von Hans und Mathilde Purrmann thematisierte diese außergewöhnliche künstlerische Verbindung.
Mit der Ausstellung “Mathilde Vollmoeller-Purrmann (1876 – 1943). Berlin – Paris – Berlin” kehrte das künstlerische Schaffen von Mathilde Vollmoeller nach rund 100 Jahren in die Kunstmetropole Berlin zurück, wo sich die Künstlerin unter dem Einfluss der Porträtmalerin Sabine Lepsius für eine professionelle Ausbildung in der Malerei entschied und viele Jahre lebte. Ihr Leben und Werk sind beispielhaft für eine ganze Generation von Künstlerinnen um 1900.