Karl Schmidt-Rottluff. Formen und Farbe

ausstellung

Die Ausstellung im Kunstforum der Berliner Volksbank, die in Kooperation mit dem Brücke-Museum Berlin entstand, widmete sich zum ersten Mal seit 1993 erneut dem Gesamtwerk von Karl Schmidt-Rottluff, der für sein faszinierendes Spiel mit Formen und Farbe bekannt ist.

Mit rund 100 Werken aus den Beständen des Brücke-Museums näherte sich die Retrospektive auf eine besondere Weise dem Werk von Karl Schmidt-Rottluff und eröffnet einen Dialog zwischen seinen Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und seltenen eigenen Plastiken sowie afrikanischen und ozeanischen Masken, die dem Künstler immer wieder als Bildvorlagen dienten. Die afrikanische und ozeanische Stammeskunst besaß eine immense Bedeutung für Karl Schmidt-Rottluffs eigenes künstlerisches Schaffen. Er nutzte ihre “primitive” Formsprache, um eine Annäherung an die Ursprünge aller Kunst zu finden und eine Steigerung des Ausdrucks der “Empfindung vor dem Gesehenen” zu erreichen.

Karl Schmidt-Rottluff betrachtete die verschiedenen Techniken in seinem Schaffen als eigenständige Medien mit individueller Ausdruckskraft und spezifischem ästhetischen Potential. Dies verdeutlichte er sehr bewusst durch die Bearbeitung einer Vielzahl von Motiven in unterschiedlichen Verfahren. Gleichzeitig betonte er durch dieses Vorgehen die verschiedenen Realitätsebenen seiner Kompositionen, vor allem seiner Stillleben. Die Gegenüberstellung der außereuropäischen Kunstwerke aus der Sammlung Schmidt-Rottluffs, die er teilweise für die Stillleben arrangierte, mit den eigenen Arbeiten des Künstlers erlaubt somit einen einmaligen Einblick in seine Arbeitsweise.

Als Gründungsmitglied der Künstlergruppe “Brücke” zu Beginn des 20. Jahrhunderts prägte Karl Schmidt-Rottluff mit dem Expressionismus den Aufbruch in die Moderne. 1964 initiierte er den Bau des Brücke-Museums, das am 15.09.1967 eröffnet wurde und in diesem Jahr sein 40. Jubiläum feiert. Das malerische Werk Karl Schmidt-Rottluffs erstreckt sich über fast 70 Jahre.

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