Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag
Den 100. Geburtstag des bedeutenden Leipziger Malers Bernhard Heisig nimmt das Angermuseum Erfurt zum Anlass einer umfangreichen Ausstellung, die zahlreiche Schlüsselwerke und selten gezeigte Bilder aus Privatsammlungen umfasst. Die Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank unterstützt die Ausstellung mit den 15 Heisig-Werken, die sich in der Kunstsammlung der Berliner Volksbank befinden.
Heisig modernisierte die Historienmalerei auf unverwechselbare Weise. In seinen figurenreichen Bildern überlagern sich eigene Kriegstraumata, das kollektive Bildergedächtnis und die Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte und Gegenwart zu einem emotionsgeladenen Panoptikum.
Sein bewegt-expressiver Malduktus, mit dem Heisig in einer Traditionslinie mit Lovis Corinth, Oskar Kokoschka und Max Beckmann steht, macht das Betrachten der Bilder zu einem Ereignis des Sehens. Insgesamt 70 Gemälde, darunter Stillleben, Porträts und Landschaften, geben einen lebendigen Eindruck der Schaffenskraft des Malers, der zu den Begründern der Leipziger Schule gezählt wird.
„Bernhard Heisig. Malerei als Ereignis“ ist vom 12. Oktober 2025 bis zum 1. März 2026 im Angermuseum Erfurt zu sehen.
Bevor der Begriff „Revolution“ im 18. Jahrhundert – unter dem Eindruck der Französischen Revolution – einen „gewaltsamen Umsturz der bestehenden politischen oder sozialen Ordnung“ bezeichnete, wurde er in der Astronomie zur Bezeichnung der Umdrehung der Himmelskörper verwendet.
Diese essayistische Gruppenausstellung, vom 13. September 2025 – 18. Januar 2026, widmet sich künstlerischen Arbeiten und Theorien, die den Kosmos und insbesondere die Sonne, der Energielieferant für Leben auf der Erde, mit sozialen und politischen Bewegungen in Verbindung bringen. Vor dem Hintergrund der Dezentrierung des Menschen als historisches Subjekt fragen wir, inwieweit nicht nur die Umwelt auf der Erde, sondern darüber hinaus auch der Kosmos an historischen Prozessen Anteil hat. Gibt es etwa, wie die sowjetischen Kosmisten behaupteten, einen Zusammenhang zwischen erhöhter solarer Aktivität (einer Zunahme der Sonnenflecken und -winde) und irdischen Revolutionen? Und welche spekulativen, lustvollen Überlegungen finden sich dazu in der zeitgenössischen Kunst und Poesie?
Als Leihgabe der Kunstsammlung der Berliner Volksbank wird das Bild „Sonnenstraße III“ aus dem Jahr 1990 von Wolfgang Mattheuer gezeigt.
MENSCH BERLIN in Wien
Die Fortsetzung der Ausstellung im renommierten Bank Austria Kunstforum Wien bildet einen weiteren Höhepunkt des Jubiläumsjahres. Vom 9. Juli bis 21. August 2025 wird MENSCH BERLIN in der österreichischen Hauptstadt zu sehen sein und das kulturelle Erbe dieser einzigartigen Sammlung über die Grenzen Deutschlands hinaus tragen.
Die Kunstsammlung der Berliner Volksbank und die Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank feiern ihr 40-jähriges Bestehen. 1985 in Berlin (West) gegründet, nahm die Sammlung durch den anfänglichen Fokus auf DDR-Kunst eine Sonderstellung im westdeutschen Kulturbetrieb ein.
Unter dem Leitmotiv „Bilder vom Menschen – Bilder für Menschen“, später durch Berliner Stadtlandschaften erweitert, bauten die Begründer:innen eine der wichtigsten Sammlungen figürlicher Kunst der Nachkriegszeit auf.
Mit der Wiedervereinigung begann sich das Verhältnis ost- und westdeutscher Kunst auszugleichen. Heute umfasst die Sammlung über 1.500 Werke von rund 200 Künstler:innen. Das außergewöhnliche Sammlungsprofil bietet die Gelegenheit, das künstlerische Schaffen in Berlin und angrenzenden Regionen vor und nach der Maueröffnung zu vergleichen.
Die Jubiläumsausstellung MENSCH BERLIN zeichnet diese Entwicklung nach und schlägt eine Brücke von der Vergangenheit ins Jetzt. Beispielsweise vermitteln Rainer Fettings düstere Darstellungen der Berliner Mauer oder Konrad Knebels nüchtern-melancholische Mietshausfassaden Eindrücke einer geteilten Stadt, während jüngere Positionen wie die leuchtenden Stadtansichten von Roland Nicolaus und Carsten Kaufhold zeigen, wie sich die Perspektive auf Berlin verändert hat.
Während der Laufzeit in Berlin, vom 20. Februar bis 22. Juni 2025, wird sich die Ausstellung immer wieder verändern. Durch den regelmäßigen Wechsel der Werke erleben Sie in der Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank nicht nur die Highlights der Sammlung, sondern auch selten gezeigte Arbeiten. Gewinnen Sie bei jedem Besuch neue Einblicke und freuen Sie sich auf spannende Neu- und Wiederentdeckungen.
Die Ausstellungen zeigen u. a. Werke von:
Gerhard Altenbourg, Annemirl Bauer, Norbert Bisky, Claudia Busching, Rainer Fetting, Ellen Fuhr, Angela Hampel, K. H. Hödicke, Ingeborg Hunzinger, Klaus Killisch, Wolfgang Mattheuer, Harald Metzkes, Cornelia Schleime, Erika Stürmer-Alex, Werner Tübke, Via Lewandowsky, Barbara Quandt und viele viele mehr!
Am 9. November 2024 jährt sich die Öffnung der Berliner Mauer zum 35. Mal. Aus diesem Anlass laden die Stiftung Brandenburger Tor, die Kulturstiftung der Berliner Sparkasse, und die Stiftung KUNSTFORUM der Berliner Volksbank gGmbH zu einer besonderen Ausstellung, vom 08. November 2024 bis zum 02. März 2025, ein. Unter dem Titel Die Mauer: vorher, nachher, Ost und West werden künstlerische Positionen aus der Zeit rund um die Wiedervereinigung 1989/90 präsentiert.
Die Ausstellung präsentiert Werke aus der 1985 gegründeten Kunstsammlung der Berliner Volksbank. Der Fokus der Sammlung liegt auf realistischen Positionen der deutschen Nachkriegskunst, besonders von Künstlerinnen und Künstlern aus Berlin und Ostdeutschland. Ergänzende Leihgaben vertiefen das Thema der Ausstellung.
Die Mauer: vorher, nachher, Ost und West beleuchtet die Berliner Mauer aus zwei Perspektiven: zeitlich und geografisch. So wird die Mauer vor und nach der Öffnung betrachtet; unterschiedliche Blicke aus Ost und West, aus der DDR und der BRD, werden zusammengeführt. Dies ermöglicht einen vielschichtigen Einblick in eine Zeit des Umbruchs und des Neubeginns.
Zu sehen sind Werke namhafter Künstlerinnen und Künstler wie Annemirl Bauer, Manfred Butzmann, Rainer Fetting, Ellen Fuhr und viele mehr. Während in der DDR die Darstellung der Mauer oft tabuisiert und auf private, kleinformatige Arbeiten beschränkt war, konnten Westberliner Kunstschaffende das Thema freier und auch großformatig aufgreifen. Die Ausstellung zeigt, wie sich diese unterschiedlichen Bedingungen in den Werken niederschlagen und welche Rolle die Mauer in der Kunst dieser Zeit spielte.
Das Max Liebermann Haus, Sitz der Stiftung Brandenburger Tor, ist für diese Ausstellung ein besonders symbolträchtiger Ort. Direkt neben dem Brandenburger Tor gelegen, war es einst Grenzgebiet und Schauplatz der deutschen Teilung. Heute ist es ein Ort der Erinnerung und der Begegnung – und damit der ideale Schauplatz für diese Ausstellung. Darüber hinaus ist auch die Stiftung Brandenburger Tor selbst eng mit dem Thema verbunden: Das der Stiftung ihren Namen gebende Brandenburger Tor ist Symbol für Freiheit und Toleranz, der Einheit Deutschlands wie Berlins und der Öffnung zwischen Ost und West. Daraus leitet die Stiftung Brandenburger Tor ihren Auftrag ab, die Bedeutung der Kultur für unsere Zivilgesellschaft hervorzuheben und zu stärken.